Wie schaffen wir integrierte Marktbearbeitung – statt in Silos stecken zu bleiben?
Beim SHIFT.ED InnoCube 2025 ging es in einer Session um ein Thema, das viele Marketing- und Vertriebsverantwortliche sofort triggert: Wie schaffen wir integrierte Marktbearbeitung – statt in Silos steckenzubleiben? Gestaltet wurde die Session von Norbert Wölbl, Head of Marketing, Market Development & Communication bei Müller – Die lila Logistik, und Thomas Maikath von Lumanaa.
Mindset & Organisation – zwei Hebel für integrierte Marktbearbeitung
Aus dem bekannten Dreiklang Mindset – Organisation – Prozesse haben wir uns im InnoCube bewusst auf die ersten beiden Elemente konzentriert. Prozesse sind wichtig – aber ohne das passende Denken und ohne passende Strukturen laufen sie schnell ins Leere.
Norbert eröffnete mit dem Denkmodell der integrierten Marktbearbeitung: von der Marktvorauswahl über Marktvorbereitung und -gewinnung bis hin zur Marktsicherung – entlang der Reise von Bekanntheit über Vertrauen bis zur Loyalität. Entscheidend dabei: Marketingkommunikation, Vertrieb und Service greifen ineinander, statt nebeneinander zu funken.
Mindset: Vom Wissen zum Tun – und zur gelebten Haltung
Im Mindset-Teil ging es weniger um Theorie, mehr um Selbstreflexion. Ausgangspunkt war die einfache, aber sehr ehrliche Frage:
Was in meinem Kopf hilft mir, integriert zu arbeiten – und was bremst mich?
Auf Basis des Markt-Mindset-Modells (Wissen → Wollen → Glauben → Tun → gelebte Haltung) haben wir typische Booster und Barrieren gesammelt:
Spannend war, wie viele Teilnehmende sich in diesen Sätzen wiedergefunden haben – unabhängig von Branche oder Funktion.
Fragen, die du dir selbst stellen kannst:
Organisation: VUCA-Welt, agile Netzwerke – und die Realität der Silos
Im zweiten Block ging es um die Organisationsebene. Ausgangspunkt war das Modell der VUCA-Welt: Volatilität, Unsicherheit, Komplexität, Ambiguität. In so einem Umfeld sind agile Netzwerke eigentlich die logische Antwort: Menschen tun das, was für den Kunden gerade richtig ist, Informationen fließen dorthin, wo Entscheidungen fallen, Führung räumt Hindernisse aus dem Weg.
Die Praxis der Teilnehmenden klang allerdings anders:
„Silos sind abgeschottete Bereiche und Denkmuster, in denen Informationen, Ziele und Entscheidungen primär innerhalb einer Funktion bleiben – und lokale Optimierung wichtiger ist als Wirkung am Markt.“
Wir haben gemeinsam gesammelt, warum Unternehmen in Silos bleiben (historisch gewachsene Strukturen, Kapazitätsdruck, verschiedene Tools und Datenwelten, Anreizsysteme pro Bereich) – und warum Menschen ungern rausgehen (Transparenzangst, Angst vor Kompetenzlücken, mehr Abstimmung, Macht- und Ressourcenkonflikte).
Ein wichtiger Punkt aus der Diskussion:
Es geht nicht darum, Silos mit der Abrissbirne einzureißen. Oft reicht es, erst einmal Fenster und Türen einzubauen:
Fragen, die sich Organisationen stellen können:
Was Teilnehmende mitgenommen haben – und was du dir mitnehmen kannst
Am Ende der Session stand kein „Masterplan“, sondern etwas viel Praktischeres:
Jede*r Teilnehmende formulierte für sich Continue – Stop – Start: Womit mache ich weiter, womit höre ich auf, womit fange ich an?
Übertragen auf deine Situation könnten das zum Beispiel Fragen sein wie:
Genau darum ging es im InnoCube: nicht um das perfekte Modell, sondern um erste, machbare Schritte hin zu einer Marktbearbeitung, die den Kundenfluss in den Mittelpunkt stellt – und nicht die Organigrammlinie.