„As-a-service“-Modelle gibt es unzählige. Begonnen bei „Software-as-a-Service“ über Platform-, Banking-, Container-, Infrastructure-as-a-Service bis hin zu „Everything-as-a- Service“ – das Grundprinzip ist im Grunde genommen immer dasselbe. Eine Software, eine Plattform oder eine Infrastruktur wird bei einem externen Dienstleister betrieben und vom Kunden als Dienstleistung genutzt. Für Nutzung und Betrieb zahlt der Servicenehmer ein Nutzungsentgelt.
Von unseren europäischen Nachbarn könn(t)en wir viel lernen: Vorreiter des Ansatzes „Mobility-as-a-service“, kurz: MaaS, ist Finnland. Dort hat MaaS Global, eine Entwickler-Firma, eine App auf den Markt gebracht hat, die laut des Unternehmensgründers Sampo Hietanen nicht weniger als das „Netflix des Transportwesens“ werden sollte. Der Clou: Sie bietet in und um Helsinki eine Flatrate für alle Verkehrsmittel und möchte die nahtlose Vernetzung von öffentlichen Verkehrsmitteln, Mietwagen, E-Scooter und sogar Taxifahrten ermöglichen.
Die Vision: Nutzer sollen sich aus dem Pool verfügbarer Verkehrsmittel je nach individuellem Bedarf das passende herauszusuchen und direkt über die App bezahlen.
Der Wermutstropfen: Global Maas kämpfte damit, die Vielzahl lokaler Anbieter anzuwerben und miteinander zu vernetzen. Denn sind sie nicht zur Kooperation bereit, ist die Idee einer Verkehrs-Flatrate nutzlos.
Bezogen auf die Situation in unserem Land gibt es weitere Herausforderungen. Ein ganzheitliches Mobilitätskonzept mit attraktiven Alternativen kann nur dann bereitgestellt werden, wenn sämtliche Mobilitätsanbieter ihre Daten und Schnittstellen teilen. (Genau das verlangt in Finnland die Gesetzgebung.) Denn nur dann lassen sie sich in eine Plattform integrieren, die eine zentralisierte Reiseplanung und Bezahlung ermöglicht.
Davon sind wir in Deutschland noch weit entfernt. Damit eine MaaS-Plattform nutzerfreundlich ist und auch angenommen wird, ist das performante Zusammenwirken aller am Mobilitätsmarkt beteiligten Anbieter zwingende Voraussetzung. Heißt jedoch: Mobilitätsanbieter müssten verpflichtet werden, Schnittstellen verfügbar zu machen. Und es müsste ein Schnittstellen-Standard existieren, um neue Anbieter zu integrieren. In Deutschland gibt es diese Einigung (noch) nicht, weshalb eine starke Regulierung durch die Politik durchaus Sinn machen würde. Die dürfte nach Corona verstärkt kommen.
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