Die Lösung liegt in den Menschen – Prozesse optimieren sich nicht von selbst.
Die Dinge ändern sich. Und zwar rasant. Doch statt den Wandel in die eigene Organisation einzubinden, verbleiben die meisten Unternehmen in wohlgeordneter Bewegungslosigkeit.
Eine lernende Organisation ist ein System, das sich abhängig von wechselnden Umgebungsbedingungen immer wieder neu formiert, um sein übergeordnetes Ziel zu erreichen. Das gilt für Vogelschwärme genauso wie für Unternehmen. Das Problem in vielen Unternehmen: Die kollektive Intelligenz, auch Schwarmintelligenz genannt, dank derer sich Organisationen erst aus sich selbst heraus weiterentwickeln können, wird von starren Aufbau- und Machtstrukturen in Ketten gelegt.
Dann also die Ketten lösen? Man könnte glauben, dies sei angesichts der teils rasant auf Unternehmen zukommenden Marktveränderungen und Umwälzungen ein gefährliches Unterfangen, oder gerade eben nicht? Unternehmen, die den Wandel bewältigen wollen, benötigen eine anpassungsfähige innere Organisation. Das ist unsere Überzeugung. Die Voraussetzungen dafür: Offene Führung und das Denken in Prozessen gemeinsam mit allen Beteiligten. Die Kompetenz der Mitarbeiter muss gefordert und gefördert werden. Sie wissen am besten, wo es im Tagesgeschäft hakt und schmerzt. Durch das Sammeln und Koordinieren ihrer Problembeschreibungen und der darauf folgenden Ableitung von Handlungsfeldern, findet man zukunftsfähige Lösungen, mit denen Abläufe besser werden. Auch wenn das dem einen oder anderen schwer fällt, Aufgabe der Führung ist es dabei, zuzuhören und zu befähigen, statt abzuwiegeln und die Wirklichkeit der Mitarbeiter zu negieren. Nur so kann Vertrauen entstehen, die Organisation kommt in Bewegung und der gemeinsam gefundene Weg wird von allen getragen.
Die Abläufe werden stabilisiert – bis sich die Anforderungen wieder ändern. Taucht zum Beispiel im Innovationsumfeld, durch neue Kundenerwartungen oder durch unvorhergesehene Auftragsvolumina die Frage auf: „Wie soll das gehen?“, gilt es, die Organisation, sei es auf Unternehmens- oder Abteilungsebene, so zu entwickeln, dass wir die Aufgabe gemeinsam bewältigen können. Es gibt auch hier das Gestaltungsprinzip "Structure follows function": Die Struktur der Organisation folgt demnach dem Kundenbedarf. Das Spannende dabei: Es gibt kein Muster und niemand, auch kein Berater, kennt vorab das Ergebnis. Es braucht den Mut loszulaufen, ohne im Detail genau zu wissen, wohin die Reise geht. Die Lösung entwickelt sich im Zusammenspiel der beteiligten Menschen.