Zu Besuch bei der unabhängigen Beauftragten der Bundesregierung für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) Kerstin Claus

Für einen einstündigen Austausch trafen der Präsident des Bundesverbandes privater Träger der freien Kinder-, Jugend- und Sozialhilfe e.V. (VPK) Martin Adam, die beiden VPK-Bundesreferentinnen Sophia Reichardt und Hannah Adam und Andreas Schrenk Kerstin Claus in Berlin.
 
Die VPK-Vertreter:innen stellten die überarbeitete Handreichung zur Entwicklung und Umsetzung eines Schutzkonzeptes https://www.vpk.de/de/aktuelles/neuauflage-handreichung-schutzkonzepte/ vor und bedankten sich für das differenzierte Grußwort von Kerstin Claus.

 

Außerdem wurden der UBSKM die Ergebnisse der Evaluation Schutzkonzepte präsentiert, die 2022/2023 im Auftrag des VPK bei den Mitgliedseinrichtungen des Verbandes bundesweit durchgeführt wurde und aus deren Erkenntnissen sich die folgenden Kernaussagen ableiten lassen:
 
- In den Einrichtungen, die sich an der Untersuchung beteiligt hatten, wird die Bedeutung des Schutzkonzeptes für die Kultur und das Miteinander durch die Leitungen und die Mitarbeitenden als sehr hoch eingeschätzt.
- Schutzkonzepte sind dort in den Leitbildern verankert und mit interner und externer Kommunikation verknüpft.
- Schutzkonzepte sind auch über die Personalentwicklung breit abgesichert und über alle Ebenen implementiert.
- Schutzkonzepte bedeuten vielfältige Gewinne auf mehreren Ebenen für die Einrichtungen und die Menschen, die in ihr arbeiten und leben.
- Nur wenige Eltern und Kinder haben sich beteiligt.
- Der Rücklauf war insgesamt eher gering.
 
Es wurde die folgenden möglichen weiteren Schritte in den Blick genommen.

 

• In einem weiteren, qualitativen Untersuchungsdesign besondere Zielgruppen (queere junge Menschen, junge Menschen mit besonderen Bedarfen und besonderen Risikofaktoren) einzubeziehen

• Bedingungen von Kinderschutz unter inklusiven Überlegungen stärker in den Blick zu nehmen

• Stärkerer Einbezug von jungen Menschen und Eltern (Fokusgruppen, Telefoninterviews,…)

• Die Entwicklung eines Kurzfragebogens, um den Stand der Einführung von Schutzkonzepten fortlaufend zu prüfen

• Individuelle Bedürfnisse der Mitarbeitenden in den Blick zu nehmen und persönliche Einstellungen zu Arbeit, Organisation zu erfassen

• Bedarfe in den Einrichtungen zur erfolgreichen Entwicklung und Implementierung von Schutzkonzepten zu erfassen

• Unterschiedlich bewährte Herangehensweisen zur Entwicklung von Schutzkonzepten zu erfassen und zu evaluieren

• Notwendigkeiten und Möglichkeiten wirksamer Begleitung zu eruieren

 

Es wurde vereinbart, in Verbindung zu bleiben.

 

Nach wie vor ist festzustellen, dass der Bedarf an Schutzkonzepten hoch ist. Im Zusammenhang mit den schwierigen Bedingungen (knappe Ressourcen, Fachkräftemangel,..) vieler Einrichtungen, ist zu überlegen, welche Strategien für die Konzeptentwicklung in Einrichtungen tatsächlich erfolgversprechend sind.

 

Die UBKSM informierte sich über innovative Herangehensweisen bei der Entwicklung, Einführung und Umsetzung von Schutzkonzepten und begrüßte ausdrücklich die Einbeziehung digital gestützter Ansätze wie z.B. Schutzkonzept Reloaded®.

 Schuko UBSKM
Von links nach rechts: Andreas Schrenk, Martin Adam, Kerstin Claus, Sophia Reichardt, Hannah Adam (Quelle Andreas Schrenk)