Christoph Dill Aug 26, 2021 6:00:00 AM Lesezeit 1 Minute

Schafft Corona eine Renaissance des ländlichen Raums?

Bereits gelebte Normalität in den meisten Unternehmen: Der Wechsel zwischen Lockdown(s) und Lockerung(en). Die Pandemie hat dazu geführt, dass immer mehr Beschäftigte dezentral arbeiten, die Unternehmen ihre Prozesse digitalisieren und ihre IT-Infrastruktur ausbauen. 

Die Corona-Pandemie ist jedoch nicht der einzige Grund, warum viele Menschen dem Leben in der Großstadt den Rücken kehren. Auch hohe Mieten und wenig Platz führen dazu, dass jeder Achte, der in einer Stadt mit mehr als 500 000 Einwohnern lebt, wegziehen will. Und zwar aufs Land. Zu dieser Einschätzung jedenfalls kommt eine Befragung, die das Münchener Ifo-Institut gemeinsam mit dem Portal Immowelt durchgeführt hat.  

Das Ende des City-Wahns   

Die Vorzeichen haben sich also umgekehrt: Landflucht war einmal. Jetzt kommt es vermehrt zur Stadtflucht. Städte sind offenbar immer weniger Sehnsuchtsorte (obwohl es nach wie vor Menschen geben wird, die in große Städte ziehen werden.) Diesen Effekt wird Corona sicherlich verstärken, weil die schönen Seiten der Stadt im Rahmen eines Abendprogramms (wie der Besuch einer Kulturveranstaltung, eines Lokals, einer Disco, aber auch eines Fitness-Studios) während der Pandemie nicht zu genießen waren.  

Land statt Stadt: Dr. Stefan Carsten, ZukunftsInstitut, schreibt in seinem Paper Mobility-Trends 2022: Willkommen in einer neuen Ära der Mobilität: „Der ländliche Raum ist ... noch immer Carport-Land – doch das reicht einer wachsenden Zahl von Menschen und Akteuren nicht mehr aus: Der Trend Connecting the Countryside zeigt, wie sich der ländliche Raum mobilisiert, indem starre Vorgaben umgangen und die Bedürfnisse vor Ort zum Mittelpunkt neuer Mobilitätsinitiativen werden. Carsharing und Pooling sind zwei Konzepte, die weit über die Stadtgrenze hinaus erfolgreich sind. Wollen wir die Mobilität für alle verändern, zählt dazu auch die Integration und Vernetzung des ländlichen Raums.“ 

Bisher sprach man von den zwei Geschwindigkeiten des Wandels, der in der Stadt schnell, auf dem Land langsam vonstattengeht. Wenn jedoch mehr Menschen aufs Land ziehen und trotzdem nicht auf Carport und zwei Autos vor dem Haus umsteigen wollen, sind intelligente Lösungen erforderlich. Hier braucht es noch wirkliches Nachdenken.  

Die „Smart City“ ist ein (fast) reifes Konzept. Wie aber steht es mit dem ländlichen Raum? Ist auch hier eine Renaissance als Arbeits-, Wohn- und Lebensorte denkbar? Benötigt es dazu eine strukturelle und verkehrstechnisch neue Betrachtung? Melden Sie sich hier an, um ein Whitepaper zu erhalten, dass neben diesen Fragen noch sieben andere essentielle Fragen beantwortet.

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