#19 Blogbeitrag aus dem Adventskalender 2020
Ein Game-Changer?
Ist denn schon wieder Weihnachten? Ja, man sieht es an den vielen Amazon-Paketen. Womit wir gleich schon beim Thema sind. Amazon ist heute viel mehr als der Online-Buchhändler, als der es mal gestartet ist. Heute stellt Amazon eine Plattform bereit, auf der neben Amazon selbst auch andere Händler und sogar Hersteller direkt ihre Ware anbieten können. Digitale Plattformen revolutionieren etablierte Geschäftsmodelle. Doch was versteht man unter Plattformökonomie? Warum beruht deren Erfolg vor allem auf Netzwerkeffekten?
Der App-Store als Revolution
Die große Revolution von Apple war nicht das iPhone, sondern der App-Store! Das iPhone war nur die konsequente Weiterentwicklung eine Mobiltelefons – weg von mechanischen Tasten hin zu einem Touchdisplay. Das revolutionär Neue war, dass es mit dem App-Store für dieses Gerät einen online Shop gab, in dem wir uns seither die Apps herunterladen, die wir gerne auf unserem Handy haben möchten. Gleichzeitig gab dieser Shop „allen“ die Möglichkeit, ihre Apps dort anzubieten. Es wurden also nicht nur die eigenen Apple-Produkte verkauft, sondern auch die von anderen Softwareherstellern oder sogar Hobbyprogrammierern. Apple bietet mit dem App Store eine Plattform an, auf der Software gehandelt wird. Wir haben uns längst daran gewöhnt, zu Beginn war das aber bahnbrechend und das eigentlich Neue!
Neben dieser Plattform existierten damals schon ebay, amazon und weitere. Heute sind AirBnB und UBER die Konkurrenten von Hotels und Taxiunternehmen und stellen deren Geschäftsmodelle in Frage. Ein weiteres Beispiel aus Deutschland wird gerne übersehen: Hotel Reservation Service, kurz HRS, als Buchungsportal oder eben Plattform für Hotelübernachtungen.
Die Plattformökonomie ist dadurch gekennzeichnet, dass viele Anbieter mit vielen Interessenten zusammengebracht werden. Entweder private Anbieter, mit privaten Nachfragern (ebay, AirBnB oder UBER) oder geschäftliche Anbieter mit privaten Nachfragern wie beispielsweise etsy, der Marktplatz für Kreative oder HRS.
Daten sind das neue Rohöl
Neben dem Bereitstellen der Plattform, also des Marktplatzes, auf dem Waren gehandelt werden, gibt es inzwischen einen weiteren Aspekt im Zusammenhang mit der Plattformökonomie. Die Datenökonomie. Daten werden auch als Rohöl des 21. Jahrhunderts bezeichnet. Doch es gibt einen Unterscheid zwischen Daten und Informationen. Daten alleine nutzen uns noch wenig, erst die Aufbereitung und Sortierung lassen daraus Informationen entstehen, die wir dann interpretieren und Schlüsse daraus ziehen. Es gibt also so etwas wie eine „Daten-Wertschöpfungskette“, in der aus Daten (Rohöl) Informationen (Kunststoffe) werden, aus denen dann wiederum Produkte entstehen. Dies können beispielsweise Stauvorhersagen, basierend auf Daten bei google maps, oder Legosteine aus Kunststoff (basierend auf Rohöl) sein.
B2B Plattformen als Geschäftsmodell
In den Bereichen Endverbraucher zu Endverbraucher (C2C) und Business to Customer (B2C) gibt es offensichtlich einige Beispiele. Im Bereich Business to Business (B2B), also bei geschäftlichen Anbietern mit geschäftlichen Nachfragern, fallen mir so schnell keine Beispiele ein. Was ist also der Grund dafür, dass das Geschäftsmodell Plattform im B2B Bereich nicht so richtig zum Fliegen kommt?
Über den aktuellen Stand von B2B Plattformen, über deren Chancen und Risiken, gibt Sebastian Spitzer, Experte für Plattformökonomie und Digitales aus der Automobil Branche, einen Überblick. Im Video zeigen wir Ihnen spannende Insights und schauen in die Zukunft. Am Beispiel von Mobilität erhalten Sie Informationen zu folgenden Thesen:
- Daten-Plattformen stehen in direkter Wechselwirkung mit dem Austausch von Daten
- Daten sind universeller Bestandteil des Alltags und treibende Determinanten im Mobilitätswandel
- Dennoch floriert der Austausch von Daten nicht mit vorherrschenden Geschäftsmodellen und Plattformarchitekturen. Warum ist das so?
- Was muss getan werden, um in diesem Bereich erfolgreich zu sein?
Hier gelangen Sie zum Video aus unserer Wissensdusche zum Thema „Plattformökonomie als Game-Changer":