Adventskalender: #08 Blogbeitrag
Logistik der Zukunft?
Der Begriff City-Logistik konzentriert die Optimierung des Güterflusses in städtischen Ballungsräumen und innerhalb der Städte unter Nutzung der bestehenden oder neu gestalteten Infrastrukturen.
Ziele sind dabei die Entlastung der Verkehrsinfrastruktur und die Verminderung von Emissionen, insbesondere der Luftverschmutzung. Genutzte Effekte von City-Logistik-Konzepten sind die Transportbündelung und Konsolidierung der Warenströme, die räumliche oder zeitliche Entzerrung sowie der Einsatz umweltfreundlicher Transporttechnologien. Auch wenn die Grundidee dieser Konzepte schon sehr alt ist, wird sie dennoch unter Berücksichtigung neuer Technologien immer wieder neu interpretiert und weiterentwickelt.
Die Studie "City-Logistik neu gedacht – Impulse für das Stuttgarter Rosensteinviertel" zeigt sehr anschaulich aktuelle Entwicklungen, Möglichkeiten sowie bereits realisierte Umsetzungen dieser Konzepte in ihren unterschiedlichen Ausprägungen und ebenfalls die damit einhergehenden Konsequenzen und Folgen im täglichen Umgang. Darüber hinaus zeigt sie auch, dass es sehr stark darauf ankommt, wie wir uns unsere Zukunft vorstellen können. Aber eben auch:
Wie sieht konsequenter Weise unsere Umgebung aus, in der wir in Zukunft leben?
Haben wir den Verkehr erst einmal verbannt oder auf ein sinnvolles Minimum reduziert, schwirren über unseren Köpfen eine Vielzahl an kleinen elektrischen Drohnen, die uns die Pakete bis vor die Haustüre liefern? Bekommen wir eine Meldung auf unser Smartphone, wenn das Paket mit Hilfe von Förderbändern im Keller unseres Hauses abgeliefert wurde? Oder können wir beim Gang zur Paketstation durch den Park, die klare, dann hoffentlich bessere Luft einatmen, innehalten … den Himmel frei und ohne Einschränkung sehen und wahrnehmen!?
Ist es der grenzenlose Komfort, den wir zum Ziel haben oder ist es der wahrhaftige Bezug zu unserer Umgebung und zur Natur? Hat uns das nicht genau dahin gebracht, wo wir heute stehen? In Zukunft wird die nachhaltige Logistik verstärkt die Kompromisse zwischen den Funktionen und Bedürfnissen berücksichtigen müssen, um nicht nur und ausschließlich die Nachhaltigkeit zu behandeln, sondern zu einem ausgewogenen Ausgleich mit Sinn zu gelangen, wenn er denn klar formuliert werden kann.
Logistik als gesellschaftlicher Auftrag
Brauchen wir dazu denn Dogmen, Eingriffe und Regelungen, gar Verbote, um an ein sinnvolles Maß bzw. Ziel zu gelangen oder schaffen wir das als Gemeinschaft, als Gesellschaft und damit jeder Einzelne, aufrichtig, kritisch und in seinem eigenen Einflussbereich, mutig und mit aller Überzeugung!? Ich finde, es ist jeden Aufwand wert. Ob und wie stark diese Ansätze am Ende Erfolg haben, gründet in jedem Fall im Bewusstsein, unserer Intuition – des “gesunden Menschenverstandes” –, der Bereitschaft und der Verantwortung aller Beteiligten und der damit verbundenen Nachfrage und der Aufrichtigkeit solcher Angebote und Konzepte. Jeder einzelne ist hier gefordert, zu forschen, zu hinterfragen, sich einzubringen, um gemeinsam zu schaffen, was wirklich Sinn macht.