Christoph Dill Mar 3, 2019 5:55:00 PM Lesezeit 2 Minuten

FÜR AGILE ORGANISATION GIBT ES NUR EINEN GRUND: DER KUNDE IM JETZT

SCRUM, agile Organisation, schnelle Innovationsprozesse und ständiger Wandel. Für all das gibt es nur einen Grund: Eine neue Geisteshaltung die sich breit macht (oder sich wahrscheinlich bereits seit einigen Jahren breit gemacht hat). Die neue Geisteshaltung ist also nichts als eine Reaktion auf veränderte Umweltbedingungen für Unternehmen.

Als Kunden denken und handeln wir anders. Die einen nennen es Gegenwartsorientierung, andere Wandel im Konsumverhalten, Dritte sprechen von den Kindern der digitalen Revolution, der Genration Y oder der Multioptionsgesellschaft. Nenn es, wie du willst. Im Kern müssen wir erkennen, dass Kunden anders entscheiden: Aus dem Hier und Jetzt. Aus einer neuen Selbstsicherheit. Aus einer neuen, anderen Art der kollektiven Verbundenheit und manchmal aus Gründen, die uns widersprüchlich, irritierend oder unlogisch erscheinen. Aber sie entscheiden. Und wenn wir diese Konfrontation nicht aufnehmen, werden wir verschwinden.

Im Kern müssen wir einfach lernen zu akzeptieren, dass (frei nach Karl Valentin) die Zukunft auch nicht mehr das ist, was sie einmal war, und es dennoch gilt, dass Unternehmen ohne Kunden keine Zukunft haben.

Das ist aus meiner Sicht der einzige Grund für alle Arten von agilen Methoden und Ansätzen. Agil bedeutet schnell. Agil erlaubt Fehler und Irrtum. Agil korrigiert. Agil bedeutet das Ende langer Grundsatzdiskussionen. Machen steht im Fokus. Erleben statt erdenken. Einfach gesagt: Das Leben und Arbeiten im Hier und Jetzt, statt dem ausführliche Ausmalen eines (vielleicht) kommenden Businesses.

Innovationsprozesse und Business Development zu beschleunigen ist keine neue Idee. Auch ist es für niemanden mehr neu, dass alle Schritte auf dem Weg von der Idee zum Markt auf dem sogenannten kritischen Pfad sind und wir lernen müssen, Fehler in unseren Organisation zu erlauben. Ebenso wie wir schon länger erkannt haben, dass wir eine lernende Organisation brauchen.

Wenn wir also unsere Organisation weder versteinern und aussterben, noch im Chaos versinken lassen wollen, brauchen wir einen Geisteswandel. Diesen Zusammenhang zeigt der Beitrag von Tomas Schiffbauer "Der Weg zur agilen Organisation" sehr anschaulich: Es geht um Eigenverantwortung. Es geht um Mitgestaltung. Es geht um Feedbackprozesse in kleinen Teams, die selbst entscheiden und daraus lernen. Damit einher geht auch eine neue Art der Führung. Auch mit dem Vorurteil, dass das nur in kleinen ‚Softwarebuden‘ geht, möchte ich aufräumen. Es geht um die Haltung der Führungskräfte, es geht um die Ausrichtung des Denkens. Das ist größen- und branchenunabhängig. Ein spannendes Beispiel dazu ist Zalando. Ein spannender Artikel dazu aus "brand eins"; lohnt sich.

Entscheidend ist aus meiner Perspektive, dass wir uns mit dieser Philosophie beschäftigen und im Top Management die entsprechenden Grundpfeiler in Kultur und Mission verankern. Ohne diese Veränderungen wird es nichts mit agil. Agil ist eben mehr als eine Methode. Dann können wir beginnen, individuelle Lösungen gemeinsam mit unseren Mitarbeitern zu entwickeln. Alle anderen Wege werden nicht erfolgreich sein. Da bin ich sicher.

Eine tolle Übersicht über die Themen bietet unser Wimmelbild zu New Work und Agilität! Hier geht's zum Download:

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