#09 Blogbeitrag aus dem Adventskalender 2020
Social Business
Das Inspirierende an der Idee des Social Business, des Social Entrepreneurship, ist die Verbindung von ökonomischen und
sozio-ökologischen Interessen bei der Realisierung von professionellen Projekten. Sozialunternehmer*innen von heute verbinden die Vision von einer gerechteren Gesellschaft mit dem Interesse und der Bereitschaft, unternehmerisch selbst etwas dazu beizutragen, dass Probleme gelöst werden, Bedingungen sich verbessern, und Produktionsprozesse nachhaltig gestaltet werden.
Sie verzichten dabei nicht darauf und haben auch kein schlechtes Gewissen, selbst Geld zu verdienen und für das eigene Wohlergehen zu sorgen. Das Interesse „Geld zu machen“ ist aus Sicht des Social Entrepreneurship völlig legitim, wenn es nicht das einzige und höchste Unternehmensziel ist.
Worauf es ankommt, ist die Balance zwischen Gewinnorientierung und Werteorientierung.
Konsum und Konsumieren
Social Entrepreneurs durchschauen die Prinzipien des Konsums und des Konsumierens als existentiell kapitalistische Funktionslogiken und entwerfen eine neue Perspektive, die den Bedarfen und Bedürfnissen der Menschen in den Arbeitsprozessen gerechter wird. Mit ihren Geschäftsmodellen und ihrer Ausrichtung an Nachhaltigkeit und sozialverträglichem Wirtschaften tauschen sie das Narrativ „entweder gewinnorientiert oder sozialverträglich“ aus und transformieren es in „sowohl als auch“.
Sie überzeugen und erreichen damit die Menschen, die ihren Arbeitsprozess stark unter die Prämisse „Sinnerfahrung“ stellen.
Kann das funktionieren?
Den Beweis dafür, dass dieses Vorgehen auch wirtschaftlich erfolgreich ist, hat längst beispielsweise Frederic Laloux in seinem Buch „Reeinventing Organizations“ angetreten, in dem er eine Vielzahl von Unternehmen portraitiert, die teilweise seit Jahrzehnten in neuen Organisationsformen Social Business betreiben.
Interessante Links zum Thema
https://www.sce.de/muenchen/sea.html