Effizient mit digitaler Organisationsentwicklung Egal ob Jugendhilfe oder Kita: Ein einrichtungsindividuelles Schutzkonzept zu entwickeln ist das Gebot der Stunde. Nicht nur aufgrund des politischen Drucks durch die Reform des SGB VIII. Größtes Problem dabei: der Zeitaufwand. Die Digitalisierung der sozialen Arbeit und digitales Lernen verspricht hier Erfolg in der Umsetzung.
Wieso die Partizipation ein wichtiger Teil des Schutzkonzeptes ist Damit Kinder und Jugendliche in sozialen Einrichtungen vor Gewalt und Grenzverletzungen geschützt werden können, und das konzeptionell gesichert, braucht es die aktive Partizipation aller Mitarbeiter*innen, auch die der nicht-pädagogischen Fachkräfte. Dabei kommt allen Kolleg*innen eine große Verantwortung zu. Die pädagogischen Fachkräfte begleiten und unterstützen gemäß Ihrem Bildungsauftrag Kinder und Jugendliche in der Entwicklung ihrer verschiedenen Kompetenzen und ermöglichen ihnen somit einen sicheren und vertrauensvollen Rahmen für ein ganzheitliches Lernen. Nicht-pädagogische Fachkräfte wie z.B. der pädagogisch „begabte“ Hausmeister, die herzlich zugewandte Hauswirtschaftskraft oder die interessierte Kollegin aus der Verwaltung besetzen häufig zentrale Schlüsselstellen und haben dort einen nicht zu unterschätzenden Kontakt zu Kindern und Jugendlichen.
Von der Risikoanalyse zum vollständigen Schutzkonzept Dass Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen zu präventiven Maßnahmen zur Vermeidung von sexualisierter und nicht sexualisierter Gewalt verpflichtet sind, ist gesetzlich verankert. Die Einführung, stetige Überprüfung und Weiterentwicklung eines einrichtungsspezifischen Schutzkonzeptes sind somit obligatorisch. Bevor eine gemeinsame Haltung entwickelt werden und die Etablierung eines lebendigen Beschwerde Managements erfolgen kann, muss zuerst gemeinsam im Team eine umfassende Risikoanalyse durchgeführt werden.
Dieser Artikel erschien ursprünglich in der Zeitschrift "neue caritas - Politik, Praxis, Forschung" im Heft 13, 2021. Risikoanalyse, Dokumentation und Partizipation sind wichtige Faktoren, damit Kinderschutzkonzepte funktionieren. Viele Einrichtungen mangelt es jedoch an Ressourcen, ein Konzept systematisch aufzustellen oder es zu überarbeiten. Ein hilfreiches Instrument dafür ist das "Schutzkonzept Reloaded".
Dieser Artikel erschien ursprünglich in der VPK-Zeitschrift "Blickpunkt Jugendhilfe" Heft 4, 2021. Prolog: Beim Besuch einer Jugendhilfeeinrichtung im Vorfeld der Schutzkonzeptionsentwicklung sprach mich ein besorgter Mitarbeiter an: "Herr Schrenk, Sie wissen ja aus eigener Erfahrung, wie das ist in unserem Job. Unser beruflicher Alltag ist hochdynamisch und oft sitzen wir bis sehr spät am Abend noch am Schreibtisch und dokumentieren den vergangenen oder planen den nächsten Tag, bereiten die Übergabe vor oder erstellen Berichte oder Stellungnahmen. Und stellen Sie sich vor: Jetzt kommt auch noch das Schutzkonzept!" Die Sorge des zitierten Mitarbeiters kann ich gut verstehen und glaube allerdings, dass sie auf mindestens einem Denkfehler beruht.